Ein ganz offener Versuch

Wie bewege ich mich in einem offenen System? Was bedeutet dies für mich als Mensch? Wie mache ich diese Offenheit sichtbar?
Je länger ich mich mit der Thematik auseinandersetzte, umso mehr wurde mir klar, dass diese Performance sehr vom Moment, vom Austausch mit den anwesenden Leuten abhängig sein muss. 
Ich stellte mir die Performance vor und erzählte dabei, was mir durch den Kopf ging. Diese Gedanken zeichnete ich auf und spielte sie während der eigentlichen Performance ab. Dabei sass ich auf einem Stuhl und blickte die Leute an, wodurch ich mich dem Blick der Anwesenden aussetzte. Ich liess mir dabei die Möglichkeit offen, sitzen zu bleiben, zu tanzen oder zu  gehen. 

For this performance I unfolded my thoughts.

Black Box
Kunstraum Aarau
 


 


 

….”46. S isch alles möglech, immer no. Es het eigentlech scho agfange, ohni dass es rechtig agfange het, well es het no gar kei Handlig. Es esch da wo no alles cha wärde, wo no offe esch. So esch es emmer am Anfang”….

…..”1 minute 28. S goht vorwärts. S wörd au vorwärts goh ohni mech. Vor allem goht’s vorwärts en andere Chöpf.”….. 

….”Ich be emmer no do, au wenn me’s ned merkt, 9 Minuten 36, au wenn me’s ned gseht, well ich jo eigentlich, denn wenn me’s gseht jo gar ned das säge ond dänke, was me ghört. Ich be denn scho lang neume andersch”…

….”Ond je länger das ich do draa bliibe, 11 minute 40, merke ich, dass es os dem ganze Prozäss gar kei Uswäg get, well, solang ich schnufe ond dänke de Prozäss emmer wiiter lauft ond e jeder Sekonde sech zo allem chönnti wandle, ond ich froge mech, öb das en ändlosi Performance get. Eini, won ich bes as Läbesänd muess setze. Ond au wenn ich denn vellecht ed Büecher igieng, frog ich mech doch, öb das e so söll sii ond öb das de Senn söll sii vo mim Labe ono öb das öberhaupt öpper intressiert. Ond was ich denn öberhaupt demet säge nor e dem Versuech offe z’ sii ond z’ warte ond z’ luege was chonnt. Z’ gschpüre. Wohr z’ näh. 12 Minute 49.”….. 

….”Ich be tänzeri ond ich setzte do! Es hätt jetzt au chönne sii, dass das en Tanz get. Oder es esch eine. Oder ich chönnti jetzt au ganz wiit hendere goh, em Ruum ond öppis tanze, wo me ghört e minere Stemm. 16 Minute 34.”….

….”20 Minuten 26. Es esch au schön no alles vor sech z’ ha ond alli Möglechkeite z’ ha ond sech no nüt verboue z’ ha well me scho en Wäg igschlage het. Obwohl ich natürlech au chönnti säge: rein dor das, dass ich do setze ond eigentlech scho öppis agfange ha, chas au öppis anders nömme si. Aber ich loh mer jo de Freirum, 20 Minute 55, zom stets no chönne alles falle z’ loh ond öppis Neus az’foh, glichziitig aber ebe, e betz Dorchhaltevermöge z’ zeige. Es bruucht scho e betz dorchhaltevermöge. Soscht esch es z’ wenig tüüf. Vor allem e de Konscht. Es bruucht e gwössi Tüüfi. Es bruucht e gwössi Ärnschthaftigkeit. Me muess sech met de Thematik osenandersetze. Me muess die Prozäss dore mache. 21 Minute 29. Wenn me’s selber ned erlabt het, denn chönnt me jo gar nüt dröber säge.”…. 

Pictures by Peter Haberstich

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